Mit Musik konkreter schreiben – Wie Pharrell Williams Ihre Sätze taktet
“Welche Musik hören Sie gerne?” Diese Frage ist ein Fixpunkt bei den meisten Briefings, vor allem bei Texten für Einzelunternehmer. Die übliche Reaktion: “Musik?” oder ein verständnisloser Blick. Dabei finden alle die Idee dahinter nach einer kurzen Erklärung schlüssig:
Bei einem meiner ersten Projekte hatte ich im Hintergrund die Webseite des Unternehmens geöffnet und wurde mit Techno-Musik beschallt. Am Ende entstanden Texte mit extrem kurzen Sätzen und einem sehr hohen Takt. Ein Aha-Erlebnis, dem ich beim nächsten Projekt gleich auf den Grund gehen wollte. Diesmal schickte mir der Kunde eine Liste mit toller Lounge-Musik (die ich übrigens auch heute noch gerne höre). Das Feedback des Kunden: “Der Text ist so schön ‚magazinig‘, das passt genau zu uns.” Volltreffer.
So bringen Sie sich mit Musik in die richtige Schreib-Stimmung
Musik beeinflusst sehr stark, wie man schreibt. Man „hört” Ihren Texten an, ob die Beatles oder Mozart Sie beim Schreiben begleitet haben. Sie möchten zackige Tipps schreiben? Dann rein mit etwas Schwungvollem! Wie wär’s mit Pharrell Williams‘ „Happy“? Sie sind gerade in Rage, müssen aber dringend die E-Mail an den Kunden beantworten und möchten nicht unfreundlich klingen? Dann besänftigen Sie die harmonischen Töne der „Morgenstimmung“ von Edvard Grieg.
Testen Sie, welche Musik Sie wie beeinflusst und überlegen Sie sich vor dem Schreiben genau, welche Stimmung der Text am Ende transportieren soll. Mit der Zeit erhalten Sie dann ganz automatisch eine Sammlung, aus der Sie je nach gewünschter Ziel-Stimmung wählen können.
Die Musik-Nerds wissen es: Musik kann noch mehr
Sie haben sicher einen Musik-Nerd in Ihrer näheren Umgebung. Jemanden, der zu jeder Situation das passende Lied aus dem Hut zaubern kann. Mir geht es so mit Worten. Es gibt wenig Gespräche, bei denen mir nicht ein Buch oder ein Blog-Artikel einfällt, der dazu passen würde. Zu Musik habe ich einen ganz anderen Zugang: Sie ist für mich ein Gefühle-Konservator. Ich höre sehr gerne Musik, die mich an schöne Erlebnisse oder Abschnitte aus meinem Leben erinnern. Deshalb ist mein Musik-Spektrum auch nicht extrem breit. Wenn das bei Ihnen anders ist, nutzen Sie diesen Fundus doch auch beim Ideen destillieren aus:
Gibt es ein Musikstück, dass Ihre Idee gut einfängt? Oder vielleicht ein ganzes Album oder eine persönliche Playlist?
Indem Sie Musik aussuchen, die zu Ihrer Idee passt, tricksen Sie Ihr Gehirn aus. Vielleicht gehören Sie zu den Menschen, denen es schwer fällt, den Gedanken genügend Raum zu geben, damit sie sich ordnen können. Durch die Beschäftigung mit der Musik umgehen Sie die Fokussierung auf das Problem und entspannen den „Gehin-Muskel“. Ganz oft führt diese Entspannung direkt zu mehr Klarheit und das Strukturieren und in weitere Folge Schreiben fällt leichter.
Ihre Konzentration geht flöten, wenn es nicht mucksmäuschen still ist?
Ob Sie beim Schreiben durchgehend Musik hören, ist natürlich Geschmackssache. Ich drehe die Lautstärke nach der Konzeptionsphase meist runter und schalte die Musik beim Überarbeiten komplett aus. Zu diesem Zeitpunkt ist der Takt oder die Stimmung aber bereits im Text „verankert“ und geht auch nicht mehr verloren. Viele stört Hintergrundmusik sicher auch beim Feinschliff nicht. Was für Sie am besten funktioniert, merken Sie sehr schnell selbst.
Also: Ran an die Stereoanlage, iTunes öffnen oder auf youtube Ihren Stimmungsmacher laut aufdrehen. Viel Spaß beim Schreiben!